Zwischen Rheinfall, Thur und Alpstein hat sich eine verborgene Auenlandschaft erhalten. Hier entdecken wir Kultplätze, alte Bräuche und bedeutsame Funde einer Mythenlandschaft. Ebenso die Pfahlbausiedlungen von Uerschhausen-Horn, wo ein Ahnen- und Mondhornkult gepflegt wurde.

Zahlreiche Spuren gehen auch auf die Kelten zurück, wie Grabhügel bei Stammheim oder die geographischen Namen Rhein, Thur, Eschenz und Arbon belegen. Zudem wurden aus der Siedlung bei der Insel Rheinau wunderbare Tierfiguren geborgen.

Erstaunlich ist ausserdem das jahreszeitliche Brauchtum, das bis in die keltisch-alemannische Zeit zurückreicht. Durch jahrelange Erforschung konnte die Stammertaler Strohfigur Gläreli in ihrer landschaftsmythologischen Bedeutung beschrieben werden

Die Strohfigur steht auch hinter dem Feuerkult im Stammertal, wo riesige Funkenfeuer im Vorfrühling das nahe Winterende ankündigen.

Beeindruckend werden in diesem Buch die Sonne-, Mond- und Sterne-Symbole der Galluskapelle ausführlich gedeutet. Der alte Kultplatz steht mit dem Alpstein in Verbindung, wo faszinierende Mond- und Sonnenaufgänge beobachtbar sind. Der heilige Berg Säntis steht dabei ganz im Zeichen einer mythischen Bergmutter, die sich in der Landschaft manifestiert.